Junge Erwachsene

Das Leben selbstständig meistern

Von zu Hause ausziehen, den richtigen Beruf finden und in den Job einsteigen, Freundschaften pflegen, eine glückliche Partnerschaft führen – kurz: sich ein eigenes Leben aufbauen: Diese Themen beschäftigen allein in Stuttgart rund 200.000 junge Leute. Auszubildende, Studierende und Erwerbstätige, die eine Menge Energie und Hoffnung auf ein gutes Leben mitbringen.

„Und plötzlich sollte ich einfach wissen, wie man allein lebt und fröhlich draufloslegen. Aber woher weiß man das denn? Ich fühlte mich überfordert und verloren, wobei ich doch eigentlich ‘mitten im Leben’ stehen sollte!“ (Patientin, 20, Studentin)

Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zeigen, dass unsere Persönlichkeitsentwicklung meist erst mit etwa 25 Jahren weitgehend abgeschlossen ist. Ganz besonders trifft dies auf die Entwicklung der sozialen Fähigkeiten zu, welche durch die vorherrschenden Lebensthemen in dieser Lebensphase, wie die Loslösung vom Elternhaus oder die Gestaltung von Partnerschaften und Freundschaften, erst vollends ausgeformt werden. Dadurch sind junge Leute besonders anfällig für Probleme, die manchmal nur mit therapeutischer Hilfe gelöst werden können.

Die Gründe, die junge Menschen zu MentaCare führen, sind vielgestaltig. Neben Themen wie der persönlichen Reifung, der Auseinandersetzung mit den Eltern oder der Suche nach dem passenden Partner oder der passenden Partnerin spielen zunehmend auch schon bei Schülern, Studenten und jungen Berufstätigen Versagensängste, Mobbing und Erschöpfungssymptome eine Rolle. Der Druck, sich erfolgreich, makellos und unbegrenzt leistungsfähig zu präsentieren, ist enorm angestiegen. Das Lebensalter schützt nicht vor Ängsten, Depressionen oder psychosomatischen Beschwerden – im Gegenteil: Es stellt geradezu einen Risikofaktor dafür dar.

In einer guten Vorinformation sehen wir einen entscheidenden Faktor für den Behandlungserfolg, denn sie trägt dazu bei, Hilfewunsch und Therapie optimal aufeinander abzustimmen. Ein weiterer Faktor ist die sogenannte Chemie zwischen dem Patienten und dem Therapeuten. Deshalb möchten wir schon vor Behandlungsbeginn einen persönlichen Eindruck von unserer Haltung und unseren Methoden bei MentaCare vermitteln.

Das Mentalisieren ist eine zentrale Fähigkeit für den Erfolg einer Therapie. Es hilft dabei, sich selbst und die Personen, die einem wichtig sind, mit Stärken und Problemen, Bedürfnissen, Motiven und Wünschen wahrzunehmen. Außerdem kann es dabei unterstützen, mit sich selbst und der sozialen Umgebung vorausschauend, klug und selbstfürsorglich umzugehen. Fortschritte in der Therapie können in dieser Lebensphase dem gesamten weiteren Lebensweg entscheidende Veränderungsimpulse geben.

Wir legen sehr viel Wert auf eine engagierte Mitarbeit in der Therapie. Allerdings benötigen gerade einige junge Erwachsene anfangs den Anstoß von Freunden oder Eltern, um eine Behandlung zu beginnen. Immer in Abstimmung mit unseren Patienten entscheiden wir im Einzelfall, wie dieser Kontakt im Verlauf gehandhabt wird.